Die Wanne ist … leer!
(SC) Nach fast 20 Jahren im Einsatz wurde heute unsere Trogtränke abgebaut und verladen. Im Zuge der Automatisierung unseres Holzzuschnitts durch unsere Abbundanlage im Jahre 2000, kam auch das 14,50 Meter lange Tauchbecken erstmalig zum Einsatz. Gefüllt mit Wasser und einem schwermetall- und borfreien Holzschutzsalz diente das Becken der Imprägnierung zugeschnittener Kanthölzer als vorbeugender Holzschutz gegen Pilze (Fäulnis) und Insekten (Hausbock, Holzwurm). Die Balken wurden mehrere Stunden untergetaucht und erfuhren durch das gleichmäßige Eindringen des Wasser-Schutzsalz-Gemischs in den Randbereich der Hölzer die sogenannte “Schutzsalzimprägnierung als Randschutz”. Dieses Verfahren hat gegenüber einem einfachen Oberflächenschutz durch z. B. Streichen den Vorteil, dass die Imprägnierung einige Millimeter tief in das Holz eindringt und so einen erhöhten Schutz gegen oben genannte Schädlinge bietet. Durch das Tauchen wurde ebenso gewährleistet, dass die Kanthölzer inklusive aller Schnittflächen vollständig imprägniert werden.
Zur Zeit der Einführung unserer Trogtränke bestand der Großteil der verwendeten Bauhölzer in den Zimmereien noch überwiegend aus “Frischeinschnitt”, welches unbehandelt ein erhöhtes Befallrisiko durch Schädlinge wie Pilze und Insekten bot. Somit war eine Imprägnierung der zugeschnittenen Hölzer unerlässlich.
Einige Jahre später erfuhren die Bemessungsregeln für Holzbauwerke (DIN 1052) eine Neuerung und machten den Einbau von trockenen Bauhölzern erforderlich. Da die Gefahr für Befall durch Pilze und Insekten bei getrockneten Kanthölzern quasi nicht besteht und somit eine Imprägnierung überflüssig ist, kam das Tauchverfahren immer weniger zum Einsatz. Sogenanntes Konstruktionsvollholz (KVH, technisch getrocknet) wurde schnell zum neuen Standard. Durch die gute Lagerfähigkeit von KVH wuchs auch unser Bedarf an mehr Lagerfläche.
So haben wir uns letztlich dazu entschlossen, die Trogtränke auszumustern und neuen Platz auf dem Betriebsgelände zu schaffen. Ein Sägewerk in Bulgarien war dankbarer Abnehmer der Imprägnierwanne, da dort das staatliche Wohnungsbauprogramm die Imprägnierung von Bauhölzer nach wie vor vorschreibt. Ein Mobilkran der Firma Salgert bugsierte heute die tonnenschwere Tränke auf einen Tieflader, der sich noch am gleichen Tag zum neuen Besitzer aufmachte.